Von der dislocierten Klasse zur eigenen Schule

Sommer und Herbst 2010

Zu Beginn der Sommerferien 2010 sind alle Unterlagen beim Landesschulrat in Salzburg und beim Unterrichtsministerium in Wien eingereicht und wir haben die Zusage des LSR, dass wir mit der eigenen Privatschule im September 2010 beginnen können. So können wir uns in unserer Jahresabschlussklausur zu Beginn der Sommerferien und in unserer Jahresanfangsklausurwoche der LernbegleiterInnen am Ende der Sommerferien intensiv den Fragen der pädagogischen Weiterentwicklung und der Planung des neuen Schuljahres widmen.

Als Projektleitung klären wir die Grundlagen unserer kleinen „Nicht-Schule“, halten diese in einer vertraglichen Vereinbarung fest und führen mit jedem Elternhaus ein Gespräch über unsere pädagogischen Grundsätze und die weitere Zusammenarbeit in unserem Lernforschungsprojekt. Wir schließen mit jedem Elternhaus 2 Verträge, einen über die pädagogischen Grundlagen und die Zusammenarbeit und einen über den finanziellen Beitrag.

Aus der Primaria wird nun die Vorsekundaria (5. Klassenstufe). Ein Kind aus der Primaria verlässt uns am Ende des Schuljahres mit unserer Empfehlung, es im häuslichen Unterricht zu führen. So sind nun noch 3 Kinder in der Vorsekundaria, die in dieser Konstellation jetzt in ein sehr harmonisches Arbeiten kommen. Aus der Sekundaria verlassen uns zum Schuljahresende 2 Schüler. Einer geht an die HTL Maschinenbau, einer wird für ein Jahr an eine Waldorfschule in England beurlaubt.

Die Sekundaria fährt in der ersten Woche in den Forst nach Grünau, wo sie sich mit den in der letzten Waldwoche gepflanzten Bäumen, der Vermessung einer Straße und der Jagd beschäftigen. Danach verlässt uns eine weitere Schülerin, die nun an der Hauptschule ihren Hauptschulabschluss machen will. Die verbliebenen drei SchülerInnen der Sekundaria arbeiten nun sehr gut zusammen, so dass sich die Gruppe wieder stabilisiert. Aus unserer Erfahrung ist die emotionale und soziale Sicherheit in der Gruppe eine ganz wesentliche Voraussetzung für das Lernen. Das ist jetzt wieder gegeben. Insofern sind wir nun wieder offen für die Aufnahme neuer SchülerInnen.

Frau Selina Fuchs ist als neue Lernbegleiterin dazugekommen. Sie ist selbst Bilddenkerin und hat schon sehr viel mit Tieren gearbeitet. Sie bildet sich zur Pferdetrainerin aus und hat u.a. ihren Hund zum Therapiehund ausgebildet. Sie hat unsere differenzierte Lernbegleiter-Erprobungsphase erfolgreich durchlaufen und ist nun seit Oktober fest eingestellt.

Wir bilden seit diesem Schuljahr nun noch mehr als vorher eine eigene organisatorische Einheit im Rahmen des Waldorfschulvereins, die alle ihre Verwaltungsaufgaben selbst erledigt. Frau Gerti Krawanja, die neue Sekretärin von Herrn Horstmann, steht uns an einem Tag in der Woche als Sekretärin der Freien Hofschule Gaisberg zur Verfügung.

Unser Hofschulfest „mil olivos“ findet dieses Jahr am 25. September - leider bei schlechtem Wetter und deshalb im Haus - mit weniger Gästen statt. In den festlich gestalteten Räumen mit einer schönen Atmosphäre wird unsere Arbeit von den Besuchern mit viel Interesse wahrgenommen und gewürdigt.

Das neue Schuljahr 2010/11 geht für die Sekundaria nach einer Geometrie-Epoche nun mit einer Theater-Epoche mit der Theaterpädagogin Daniela Gnoycke, die mit beiden Stufen arbeitet, in eine interessante Fortsetzung.